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Verbund für Ökologie und soziales Wirtschaften e.V.

Stadtteilgenossenschaft InWest eG

Die InWest eG versteht sich als Dienstleisterin, Mittlerin und Infostelle für die Gestaltung und Nutzung des Dortmunder Unionviertels. Sie unterstützt Immobilien- und Standortentwicklungen, kümmert sich um stadtteilbezogene Dienstleistungen und die Öffentlichkeitsarbeit. Die InWest ist Ansprechpartnerin vor Ort und möchte vorhandene Kompetenzen bündeln und fördern. Ihre Satzungsziele beinhalten die Förderung der Stadtteilentwicklung, Unterstützung sozialer und kultureller Vorhaben, Förderung interkulturellen Austauschs sowie die Aktivierung und Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements. Momentan hat sie ca. 40 Mitglieder.

Foto: Roland Baege

Sechs Fragen an die InWest eG

Wie trägt Ihr Unternehmen zu einem sozialen und/oder ökologischen Wandel bei – welches Handlungsfeld adressieren Sie durch Ihre Geschäftstätigkeit?

Unser Unternehmen setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Stadtteilentwicklung ein, in dem wir die Prozesse der Stadtteilentwicklung und des Kreativquartiers Unionviertel begleiten und unterstützen. Konkret geschieht dies durch langfristige Anmietungen von Leerständen und Untervermietungen zu fairen Konditionen (bspw. kürzere Kündigungsfristen) an Start-Ups sowie kleine und mittlere Unternehmen. Weiterhin betreiben wir die Website unionviertel.de. Sie dient als Netzwerkplattform ins Viertel (Termine, Übersicht Akteure, Räume) und Werbeplattform nach Außen (attraktive Orte, Restaurants, Ausstellungsorte). Zudem geben wir vier Mal im Jahr die Unionviertelzeitung heraus, die über aktuelle Themen aus dem Stadtviertel berichtet, um den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft sowie den Standort zu stärken und ein Sprachrohr für die oft nicht gehörten Menschen vor Ort zu sein.

Welche sozialen und/oder ökologischen Maßnahmen setzen Sie in Ihrem Betrieb um?

Ein zentraler Aspekt unserer Unternehmensphilosophie ist die Entwicklung nachhaltiger Lösungen und Strukturen für den Stadtteil. Wir sind bestrebt, in all unseren Aktivitäten langfristige Strategien zu verfolgen, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten. Unser Ziel ist es, einen positiven Einfluss auf die Bewohnerschaft und die Umwelt auszuüben und somit einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.

Weiterhin setzen wir auf einen bewussten und sparsamen Umgang mit Ressourcen. Durch Sharing-Konzepte ermöglichen wir es, Materialien und Dienstleistungen effizient zu nutzen, was nicht nur Kosten spart, sondern auch zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks beiträgt.

Darüber hinaus legen wir in unserem Unternehmen Wert auf soziale Gerechtigkeit und Verantwortung. Daher zahlen wir nicht nur faire Löhne, sondern streben auch danach, ein Arbeitsumfeld zu bieten, das die Wertschätzung und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter ausdrückt. Wir glauben, dass eine angemessene Vergütung der Schlüssel zu einer motivierten und engagierten Belegschaft ist.

Was motiviert Sie zu Ihrem Handeln?

Unser vorrangiges Ziel ist es, unsere Mitglieder bestmöglich zu unterstützen und zu fördern. Dabei stehen ihre Bedürfnisse und Interessen im Mittelpunkt. Es ist uns wichtig ein Umfeld zu schaffen, in dem der Austausch von Wissen und Ressourcen gefördert wird, um individuelle und gemeinschaftliche Ziele zu erreichen. Durch Netzwerkoptionen wollen wir dazu beitragen, die Fähigkeiten und das Potenzial unserer Mitglieder zu stärken. Auf diese Weise ermöglichen wir eine lebendige und starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und voranbringt.

Unsere Vision ist es, ein nachhaltiges Gesamtkonzept für den Stadtteil zu entwickeln, das zukunftsorientierte und umweltfreundliche Lösungen fördert. Wir streben danach, nachhaltige Nutzungen und Infrastrukturen zu schaffen, die sowohl der Umwelt als auch den Bewohner:innen des Stadtteils langfristig zugutekommen. Dies umfasst die Förderung von grünen Flächen, energieeffizienten Gebäuden und nachhaltigen Mobilitätskonzepten, ebenso wie die Schaffung von Raum für gemeinschaftliche und soziale Projekte. Unser Ziel ist es, eine lebenswerte, umweltbewusste und sozial gerechte Nachbarschaft zu gestalten.

Welche politischen Rahmenbedingungen würden Sie gerne verändern?

Genossenschaften spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Stabilität. Sie bieten eine demokratische Organisationsstruktur und sind oft eng mit den Bedürfnissen der Gemeinschaften verbunden. Daher ist es notwendig, die politischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Genossenschaften mehr Unterstützung und Anerkennung erhalten. Dazu gehört eine stärkere Vertretung auf politischer Ebene, um ihre Interessen wirksam einzubringen. Durch den Ausbau von Förderprogrammen und bessere rechtliche Rahmenbedingungen könnten Genossenschaften ihre Potenziale stärker ausschöpfen und noch mehr zur Schaffung nachhaltiger, lokaler Wirtschaftsstrukturen beitragen.

Ein wesentlicher Hemmschuh für Innovationen und nachhaltige Projekte ist die übermäßige Bürokratie, die oftmals unnötig komplexe und langwierige Prozesse mit sich bringt. Wir befürworten den Abbau bürokratischer Hürden ein, um Genossenschaften und andere Organisationen in ihrer Arbeit zu entlasten. Vereinfachte Genehmigungsverfahren, eine transparentere Verwaltung sowie eine klarere und schnellere Kommunikation mit öffentlichen Institutionen würden es ermöglichen, Projekte effizienter umzusetzen. Dies würde nicht nur den Innovationsgeist fördern, sondern auch den Zugang zu wichtigen Ressourcen und Unterstützungsprogrammen erleichtern.

Nachhaltigkeit ist der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Es ist daher essenziell, dass die Politik verstärkt Fördermittel für Projekte und Strukturen bereitstellt, die auf langfristige, nachhaltige Lösungen abzielen. Die Bereitstellung solcher Mittel würde es Genossenschaften und anderen Organisationen ermöglichen, nachhaltige Konzepte in die Praxis umzusetzen und dadurch nicht nur die Umwelt zu schützen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt zu stärken und zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Welche Ihrer Projekte bzw. Angebote sind besonders sozial und/oder ökologisch wirksam und warum?

Die langfristigen Anmietungen von Leerständen im Stadtteil (Unionviertel) und Untervermietungen mit kürzeren Kündigungsfristen und zu fairen Konditionen durch die InWest eG. So unterstützen möglichst niedrige Mieten, kürzere Kündigungsfristen, das Angebot kleiner Mietflächen sowie die Möglichkeit Mietflächen zu teilen insbesondere Start-Ups, kleine und mittlere Unternehmen. Sie sollen dazu beitragen, dass der Stadtteil nachhaltige Nutzungen erfährt.

Unsere weiteren Angebote zur Immobilien- und Standortentwicklung für Eigentümer:innen und Unternehmer:innen beinhalten: die Beratung/Unterstützung von ansiedlungswilligen Unternehmen/Existenzgründer:innen und Immobilieneigentümer:innen, die Vermittlung von gewerblichen Räumen, die Modernisierung und Bewirtschaftung von Immobilien.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von netz.NRW?

Die Förderung der Zusammenarbeit und Vernetzung mit gemeinwohlorientierten Unternehmen sind von entscheidender Bedeutung, um gemeinsame Ziele zu verfolgen und Synergien zu nutzen. Durch die Schaffung von Netzwerken, in denen der Austausch von Erfahrungen, Wissen und Best Practices gefördert wird, können wir gemeinsam größere Wirkung erzielen. Solche Kooperationen tragen nicht nur dazu bei, nachhaltige Strukturen zu stärken, sondern auch innovative Ansätze zu entwickeln, die sowohl der Gemeinschaft als auch der Umwelt zugutekommen.

Wir wünschen uns eine regelmäßige Information der Mitglieder über relevante Förderprogramme und -möglichkeiten. Es gibt eine Vielzahl von staatlichen und privaten Förderinitiativen, die speziell auf nachhaltige und gemeinwohlorientierte Projekte ausgerichtet sind. Oft scheitern jedoch gute Ideen und Vorhaben an fehlender Kenntnis oder unzureichendem Zugang zu diesen Ressourcen. Durch gezielte Informationskampagnen, Workshops und direkte Beratung können Mitglieder die passenden Förderprogramme identifizieren und erfolgreich beantragen.