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Verbund für Ökologie und soziales Wirtschaften e.V.

Broodwormfarm

Broodwormfarm bietet mit ökologischer Mehlwurmzucht nicht nur einen innovativen Ersatz von Sojaprodukten in Futtermitteln, sondern auch eine zukunftsfähige Nahrungsbereicherung. Für die greenhouse.ruhr-Preisträgerin steht Nachhaltigkeit nicht nur in Produktion und Arbeitsorganisation im Vordergrund, auch die allgemeine Zielsetzung ihres unternehmerischen Handelns ist ganz darauf ausgerichtet.

Sieben Fragen an Broodwormfarm

Wie trägt Ihr Unternehmen zu einem sozialen und/oder ökologischen Wandel bei?

Broodwormfarm bietet eine flächenschonende, nachhaltige Produktion von Futtermitteln für Aquakulturen, Schweine- und Hühnerzucht sowie Haustiere. Mehlwürmer sind mit ihrem hohen Eiweißgehalt ein guter Ersatz für Soja und verringern die durch dessen Anbau bedingte Zerstörung des Regenwaldes. Zudem leistet Broodwormfarm einen wichtigen Beitrag zur Nahrungssicherung der Weltbevölkerung, indem sie die Menge verfügbarer, proteinreicher Lebensmittel erhöht: 2050 werden wahrscheinlich rund 10 Milliarden Menschen die Erde bevölkern und um sie alle zu ernähren, müssen wir unbedingt auch alternative Nahrungsquellen erschließen. Broodwormfarm geht einen wichtigen Schritt in diese Richtung.

Welches Handlungsfeld adressieren Sie durch Ihre Geschäftstätigkeit?

Broodwormfarm verortet sich durch seine Produktion wertvoller tierischer Proteinquellen für Futter- und Lebensmittelhersteller als nachhaltiger Akteur in der Ernährungsbranche. Daneben sind wir jedoch auch für andere Bereiche interessant: Bei uns anfallende Nebenprodukte können als Dünger in der Landwirtschaft Verwendung finden und in der Industrie eignet sich Citin zum Filtern von Wasser.

Welche sozialen und/oder ökologischen Maßnahmen setzen Sie in Ihrem Betrieb um?

Broodwormfarm hält in der Mehlwurmzucht Naturlandrichtlinien ein und nutzt biologische Nebenprodukte für Futter und Substrat. Ganz weit oben stehen bei uns daneben flache Hierarchien und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen: Sie sollen nicht nur die Ziele von Broodwormfarm mittragen, sondern sich dabei auch wohlfühlen und gern zur Arbeit kommen. Nachhaltige Mobilität ist uns ebenfalls ein Anliegen und wir nutzen gerne FirmenTickets.

Was motiviert Sie zu Ihrem Handeln?

Ganz viel Idealismus! Es ist doch so: Man macht eine Ökobilanz und wie gut oder schlecht die aussieht, das ist der Natur egal. Immer wird dadurch nur ein Ausschnitt dargestellt und oft der Gesamtzusammenhang, das große Ganze nicht gesehen. Das muss sich ändern. Wir möchten alles durch und durch nachhaltig gestalten, um keine zusätzliche Belastung zu sein. Und dann ist da ja die Lebensmittelknappheit. Aktuell ist sie auf die Verteilung zurückzuführen und nicht auf einen tatsächlichen Mangel. Wir wollen dazu beitragen, dass zukünftig zumindest rein rechnerisch keine faktische Knappheit entsteht.

Welche politischen Rahmenbedingungen würden Sie gerne verändern?

 „The big five for life“ ist ein Buch, das behandelt, was wirklich wichtig ist im Leben. Danach zu streben, auf jede Art, die mir möglich ist, das ist auch mein Lebensmotto. Was ich mir von der Politik wünsche? Klarheit, schnelleres Handeln und Bürokratieabbau.

Welche Ihrer Projekte bzw. Angebote sind besonders sozial und/oder ökologisch wirksam und warum?

Die Mehlwürmer als Produkt sind wie oben beschrieben auf vielfältige Weise ökologisch wirksam. Zudem beschäftigen wir bei Broodwormfarm auch beeinträchtigte Menschen und würden dahingehend unser Team gern noch erweitern.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von netz.NRW?

Zum einen wünsche ich mir Angebote und Informationen für meine Mitarbeiter:innen, die ihre Arbeit besser und angenehmer gestalten. Daneben erhoffe ich mir fruchtbares Netzwerken und Hilfe bei der Suche nach finanzieller Förderung meines Unternehmens. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!